Seit dem Jahr 2000 reproduzieren sich Wölfe wieder in Deutschland. Erzählte man zu Beginn des Jahrtausends noch, das es ausreichen würde, einen Zaun von 90 cm Höhe mit etwas Strom darauf um seine Weidetiere zu bauen um sie erfolgreich vor Übergriffen durch Wölfe zu schützen wurden die erforderlichen Zaunbauten immer höher, immer aufwendiger. In der Sache leider nicht unbedingt erfolgreich, rund ein Drittel der Wolfsangriffe findet auf geschützte Tiere statt.
Ebenfalls gibt es inzwischen durchaus Regionen in Deutschland, in denen es keine freilaufenden Katzen mehr gibt, auch etliche Hunde wurden inzwischen ein Opfer der Raubtiere.
Der hauptsächliche Konflikt zwischen Haus- und Weidetierhaltung und Wolf wird in Deutschland durch einen - nahezu als grotesk zu bezeichnenden - Vollschutz dieser Tiere verursacht. Denn Wölfe in Deutschland haben gelernt, das sie vor Menschen nichts zu befürchten haben. Merke: Es gibt keine angeborene Scheu von Wildtieren! Wurde - ebenfalls noch vor wenigen Jahren - davon gesprochen, das es "wie ein Sechser im Lotto" wäre, einen freilaufenden Wolf zu sehen, so sind Sichtungen in Wohngebieten etc. im Jahr 2024 keine Seltenheit mehr.
Das dieser Konflikt sich mit steigenden Populationszahlen noch weiter verschärfen wird, liegt in der Sache begründet. Schlussendlich gibt es aktuell in Deutschland keinen funktionierendenMechanismus, der es gestatten würde, auffällige Wölfe aus der Natur zu entnehmen - etwas, was andere Länder uns inzwischen voraus haben.
So halbierte unser Nachbarland Österreich die Risszahlen an Haus- und Weidetieren binnen eines Jahres um über 50 % durch die Entnahme von 12 Wölfen. Die Population bzw. den Erhaltungszustand tangierte diese Maßnahme nicht, im Gegenteil - der Bestand stieg um einige vom dortigen Monitoring erfasste Wölfe weiter an.
Wenn Sie sich bildlich über die Folgen von Wolfsangriffen informieren möchten lesen Sie bitte den nachfolgenden Text und entscheiden Sie dann selbst:
Die nachfolgenden Bilder können verstörend wirken.
Wir haben als Weidezone Deutschland bisher auf die bildliche Darstellung der Resultate von Wolfsangriffen bewußt verzichtet. Nach intensiven Diskussionen sind wir jedoch zu der Entscheidung gelangt, hier doch einige Bilder zu veröffentlichen. Es ist unserer Meinung nach wichtig, neben der rationalen Diskussion um Gesetze, Verordnungen, Artenschutz, Zaunförderung und Entschädigung auch Menschlichkeit und Mitgefühl Bestandteil der Diskussion werden zu lassen.
Die auf den hier gezeigten Haus- und Weidetiere haben nicht nur einen grausamen und leidvollen, zum Teil auch sehr langsamen Tod erfahren. Die Familie ihrer Besitzer hat ebenfalls ein traumatisches Erlebnis erlitten. Der Anblick beim Auffinden der toten, aber zum Teil auch noch lebenden, schwer verletzten Tiere brennt sich in das Gedächnis und die Herzen ihrer Besitzer ein. Kinder verlieren ihre tierischen Freunde auf unvorstellbar grausame Art. Welche Folgen ein derartiges Trauma bei den Menschen hinterläßt, findet in der öffentlichen Diskussion bisher nicht statt. Das Erleben der eigenen Ohnmächtigkeit gegenüber dem Wolf hat bereits in mehreren Fällen zum Aufgeben der Tierhaltung geführt. Selbst Rissbegutachter kommen bei ihrer Arbeit an emotionale Grenzen.
Daher: Wenn die derzeitige Wolfspolitik billigend in Kauf nimmt, dass sich Tierhalter immer wieder
unerträglichen Situationen gegenüber sehen, dürfen wir unsere Augen davor nicht verschliessen!